Bildungscampus Neuenhof, Siegburg
Bewegung in Kopf und Landschaft
Bauherr | Kreisstadt Siegburg |
Architektur | farwick + grote Architekten GmbH |
Fläche | 3,7 ha |
Projektteam | Tobias Glahn |
Fertigstellung | 2027 |
Standort/Google-Maps | Zeithstraße 72, 53721 Siegburg |
Ein Großteil des Schulzentrums mit seinem umfangreichen Baumbestand stammt aus den 70er Jahren. Er wird im Zuge der Neugestaltung durch weitere Schulgebäude ergänzt, wobei sich neue Räume und Beziehungen ergeben. Diese Räume werden mit Pflanz-, Lern- und Aktivitätsinseln gefüllt. Neue Wege in unterschiedlichen Breiten verbinden alles sinnvoll und harmonisch und stellen den Bezug zur Nachbarschaft her. Die freie Zugänglichkeit ist erklärtes Ziel des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes. Der Bildungscampus wird durch drei Zugänge erschlossen. In zentraler Lage entsteht die Campus-Mitte, welche durch die alten und neuen Schulgebäude, die neue Mensa, die Sporthalle und den „Theaterschatz“ gebildet wird. Dieser zentrale Platz dient als Treffpunkt und Aufenthaltsort. Mit seiner Bühne kann er für Feste, Veranstaltungen und andere Aktivitäten genutzt werden. Eine neue Geländemodellierung erzeugt eine durchgängige Barrierefreiheit.
Auf dem Pausenhof im Südosten des Geländes tummeln sich mehrere Inseln mit verschiedenen Bewegungsangeboten für Ballsportarten, Tischtennis, Balance- und Motorikübungen, Yoga und leichtathletische Betätigungen. Die beiden Spielfelder stechen mit ihrem Kunststoffbelag farblich besonders heraus. In das Gelände eingelassene Sitzstufen, eine Pergola und ein Sonnensegel laden zum Treffen und Ausruhen ein. Die südlichste Insel ist ein ökologischer Garten, der mit seiner Gestalt und Pflanzenauswahl an die Südamerika-Reise von Alexander von Humboldt erinnert. Er kann für den Biologieunterricht genutzt werden. Daran schließt sich eine Insel für Schach- und Boulespiele an.
Am evangelischen Jugendwerk gibt es zwei weitere Inseln für Skater und Streetart, die rau und urban in Asphalt und Beton gestaltet werden.
Die Form der Innenhöfe orientiert sich an der kantigen Struktur der Gebäude. Im Verwaltungstrakt entsteht ein Lehrerzimmer unter freiem Himmel mit Konferenztisch und Sitzmöglichkeiten.
Aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse und wiederkehrender Überschwemmungen bei Starkregenereignissen befinden sich auf dem gesamten Gelände Rigolen und großzügige Versickerungsmulden, die Bewegung in die Landschaft bringen.